Sprachförderung durch Musik, Rhythmik und Emotionen

Alle elementaren musikalisch-bewegten Ausdrucksformen wie Lieder, Reime, Kniereiter, Fingerspiele und Tänze, wirken sprachfördernd - das zeigen psychologische und neurobiologische Studien. Sie eröffnen Lernprozesse, die an den Interessen der Kinder anknüpfen und vielfältige Sinneserfahrungen mit Sprechen und Handeln verbinden.
Der Spracherwerb beginnt schon lange bevor das Kind selbst sprechen kann. Alle Sinneseindrücke bilden die Grundlage für den Erwerb der Sprache - wobei hier insbesondere die Integration der Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen von Bedeutung ist, auf der wiederum alle anderen komplexen Lernprozesse aufbauen. Besonders wichtig sind sprachliche und musikalische Angebote, die mit Mimik und Gestik kombiniert sind, wie z.B. Kose- und Neckspiele sowie Kniereiterspiele. Kose- und Neckspiele vereinen Sprache und Bewegung und vermitteln dem Kind ganzheitliche Erfahrungen.
Kinder reagieren mit augenblicklicher freudiger Aufmerksamkeit , wenn wir mit ihnen Finger- oder Handgestenspiele durchführen. Ihnen wird sozusagen auf einer Mini-Bühne ein kleines Theater geboten, in das sie mit der Kraft ihrer Fantasie eintauchen. Die Feinmotorik und die Koordination der einzelnen Finger, der Bewegungsablauf der beiden Hände, fördern die Kinästhesie und die Graphomotorik, die für das spätere Schreibenlernen von Bedeutung sind. Gleichzeitig wird durch die Feinmotorik der Hände und Finger das Sprachzentrum im Gehirn angeregt, das eine funktionale Einheit mit der Motorik der Hand bildet, dessen Areal in direkter Nachbarschaft liegt. Durch die feinmotorische Bewegung der Finger, verbunden mit rhythmischer Sprache, Lautmalereien und einer einfachen Melodie, aktivieren gleichzeitig mehrere Bereiche des Gehirns und stellen dadurch eine besonders ganzheitliche und umfassende Sprachförderung dar.

Auch Spiellieder sind besonders effektiv, wenn es um die Sprachförderung geht. Sie basieren auf einer Geschichte, deren Handlung sich das KInd spielerisch merkt. Das fördert das serielle Denken, die Konzentrationsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen. Die dazu entsprechenden Bewegungen verweben Wortschatz, Satzbau, Bedeutung, Prosodie, Artikulation, Kinästhesie, auditive und visuelle Wahrnehmung sowie Emotionen optimal und auf besonders kindgerechte Weise.*















*Inhalt entnommen aus: Sabine Hirler "Sprachförderung durch Rhythmik und Musik